Herzlich Willkommen zum Provence-Blog von Christian Srock.
Viel Spass beim Stöbern in meinen Beiträgen rund um die Provence...
02.07.2024
Der Col du Vieux Bus
Wenn man nördlich der Montagne de Lure vom Méouge-Tal über Saint-Pierre-Avez Richtung Sommet de la Platte wandert, ist auf den Wegweisern schon früh eine Wegkreuzung ‘Col du Vieux Bus’ angekündigt. Beim weiteren, teils anstrengenden Aufstieg hat man genug Zeit zu rätseln, was das wohl ist… 🤔
Dann angekommen, auf 1.279 Metern, steht da doch tatsächlich mitten im Wald ein alter, verrotteter Bus. Wie kommt der denn da hin? Kaum vorstellbar, dass der da aus eigener Kraft hoch gefahren ist. Meine Recherchen haben leider zu keinem Ergebnis geführt, er wurde offenbar von Waldarbeitern als Rastplatz genutzt.
Das hat meinen kreativen Hirnwindungen natürlich keine Ruhe gelassen. Zu ein paar Erklärungen bin ich gekommen, manche davon wären theoretisch sogar möglich… 😅
“Vor vielen Jahrzehnten war hier oben in der Einsamkeit der provenzalischen Voralpen eine Bushaltestelle. Vielleicht gab es auch einen Briefkasten, der einmal wöchentlich verkehrende Bus hat gleichzeitig noch als Postauto gedient. Die einfache Fahrt vom Tal hier rauf dauerte circa achteinhalb Stunden, Teile der Strecke konnten nur mit Hilfe von Seilwinden bezwungen werden. Irgendwann, nach vielen Jahren, haben die Verkehrsbetriebe festgestellt, daß diese Strecke unrentabel ist. Ok, ein Fahrgast in vierzehn Jahren, das rechnet sich nicht wirklich. Der Bus wurde immer schlechter gewartet, bei seiner letzten Fahrt ist der Kühler heißgelaufen, was einen Motorschaden zur Folge hatte. Eine Bergung wäre sehr komplex und teuer gewesen, so hat man das Gefährt einfach hier oben stehen lassen”
“Eine lustige Reisetruppe hatte die Idee, etwas Bergluft zu schnappen. Sie überredeten den Busfahrer, ein Stück weit den Berg hoch zu fahren. Anfangs kein Problem, dann wurde es aber immer steiler und enger. Es war weder möglich zu wenden, noch rückwärts durch die engen Serpentinen zu rollen. So ging es immer weiter nach oben. Zwischendurch mussten die Touristen sogar schieben, weil es der Bus aus eigener Kraft nicht mehr schaffte. Was für eine Strapaze, auch für den Busfahrer. Dieser erlitt auf einer Lichtung in 1.279 Metern Höhe einen Herzinfarkt und verstarb. Bis heute hat sich kein Busfahrer gefunden, welcher den Mumm hat, den Bus hinunter ins Tal zu manövrieren”
“Es war Freinacht, die Dorfjugend von Saint-Pierre-Avez hatte schon seit langer Zeit Jean-Yves im Visier, den ehemaligen Busfahrer, der auf seinem Hof alles mögliche an altem Schrott sammelte. Unter anderem einen alten Schulbus, den er selbst mehr als vier Jahrzehnte steuern durfte, bis er dann endlich in Pension ging. Der Bus war technisch fertig, die Verkehrsbetriebe überließen das Vehikel ihrem treuen Angestellten als Abschiedsgeschenk. Win-Win… Jean-Yves freute sich riesig, und sein Arbeitgeber sparte sich die Entsorgung. So kam es, dass sich immer mehr Schrott ansammelte. Wie die Dorfjugend nun in der Freinacht den Bus auf über 1.200 Meter Höhe gebracht hat, bleibt bis heute ein Geheimnis. Nur noch die Dorfältesten wissen, wie es war… ”
“Ein milder Frühlingstag, die Sonne scheint, es ist angenehm warm, überall sprießen die Gräser und Blüten, es duftet wunderbar. Davon bekommen die 38 Schüler auf dem Weg von Salérans nach Laragne-Montéglin nicht viel mit. Sie sitzen im Schulbus und sind komplett gefrustet. Heute stehen wichtige Klassenarbeiten an, und wie immer, keiner hatte gelernt. Das konnte nur mal wieder in die Hose gehen. Pascal hatte die rettende Idee: ‘Wir entführen den Bus!’. Gesagt getan. Sie zwangen den Busfahrer, indem sie ihm einen frisch gespitzten Bleistift an die Kehle hielten, in Barret-sur Méouge Richtung Saint-Pierre-Avez abzubiegen. Es ging immer weiter hinauf, ausnahmsweise hatten die Schüler auch kein Problem, bei extrem steilen Stellen anzuschieben. Plötzlich erlitt der Busfahrer einen tödlichen Herzinfarkt, der Rest der Geschichte ist bekannt…”
So, da könnte ich natürlich noch einige Ideen dazu schreiben. Ich lass es mal gut sein, Eure Fantasie soll ja auch noch etwas angeregt werden… 😅
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 10:27 @ Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
03.02.2023
Zeitreise zum Château de Courtine (bei Avignon)
Bekanntermaßen klettere ich ja gerne in irgendwelchen Ruinen herum und streife mit Freude durch historisches Gelände. Heute zeige ich Euch ein ganz besonderes Schmuckstück: Das Château de Courtine 🥰
Zwei Kilometer südlich der Altstadt von Avignon liegt Courtine, ein großes, nicht wirklich attraktives Gewerbegebiet, wo auch der TGV-Bahnhof von Avignon zu finden ist. Früher bestand dieses 350 Hektar große Gelände aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, mit fruchtbarem Boden und viel Wasser durch die angrenzende Durance im Süden und die Rhone im Westen 🙂
Zentrum war das Château de Courtine, hier wurde früher neben der traditionellen Landwirtschaft auch ein Weingut betrieben. Irgendwann wurde die Bewirtschaftung eingestellt, in den 1990er Jahren hatte sich das Planungsbüro RFF einquartiert, um von dort das gigantische TGV Méditerranée-Projekt zu leiten. Danach wurde das Anwesen dem Verfall preisgegeben. 2007 kaufte ein Immobilienkonzern das Château mitsamt diverser Nebengebäuden. Hier sollte ein Vier-Sterne-Hotel entstehen, nur zwei Autominuten vom TGV-Bahnhof Avignon entfernt. Daraus wurde bis heute leider nichts 🥲
Mehrere Brände zerstörten Teile der Gebäude, Vandalismus tat sein übriges. Heute sind nur noch Teile der einst edlen Stuckdecken, mit Tomettes belegten Böden und der alten raumhohen Kamine zu erkennen. Das Balustradengeländer der prächtigen Doppeltreppe, die historischen Fenster, ja sogar Kupferkabel wurden herausgerissen und geplündert. Zudem hat sich das gesamte Gelände zunehmend als öffentliche Müllhalde etabliert 😡
Ich konnte über die Geschichte dieses Ortes bislang nicht viel herausfinden. Ich bin auch nicht der einzige, der sich dafür interessiert. In einer historischen Karte von 1830 ist es noch als Château vermerkt, heute nur noch als Domaine de Courtine. Wenn es so weiter geht, dann wird man es bald gar nicht mehr finden. Dennoch ein faszinierendes Anwesen, mit einer sicherlich bewegten Geschichte. Vielleicht wird sie ja doch noch fortgesetzt… ☺️
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 16:19 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
18.03.2022
Erinnerung an den Widerstand in der Provence
In der Nacht zum 10. Mai 1944 flog ein britischer Wellington-Bomber über das Plateau d´Albion (Provence), welcher bei einem Angriff auf eine deutsche Rüstungsfabrik in der Nähe von Valence stark getroffen war.
Zeitgleich erwarteten die Männer einer kleinen, streng geheimen Zelle des französischen Widerstands einen Abwurf von Waffen und Vorräten aus England. Dafür zündeten Sie in einer Schlucht oberhalb von Simiane-la-Rotonde Leuchtfeuer an, um der Royal Air Force die Abwurfzone zu signalisieren.
Genau dies wurde der Crew des in Valence stark beschädigten Wellington-Bombers zum Verhängnis. Der junge Pilot ging davon aus, dass die Leuchtfeuer eine provisorische Landebahn markieren, und leitete die Notlandung ein. Das Flugzeug zerschellte in der Schlucht, alle fünf Besatzungsmitglieder verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.
Am nächsten Morgen bargen die Widerstandskämpfer die Leichen und begruben Sie unweit von der Absturzstelle. Die Wrackteile wurden weitgehend im umliegenden Gebüsch versteckt, damit die Deutsche Wehrmacht diesen geheimen Abwurfort der Résistance nicht finden konnte. Später wurden die sterblichen Überreste der Besatzung auf den britischen Militärfriedhof Mazargues bei Marseille überführt.
Nach Kriegsende sammelte ein lokaler Künstler viele der Wrackteile auf, und schuf daraus eine aussergewöhnliche Skulptur, welche noch heute am Absturzort zu betrachten ist. Neben einer Schautafel befinden sich die Gedenktafeln an die Verstorbenen, sowie eine steinerne Stele. Ein Ort der Stille und des Gedenkens…
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 11:55 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
13.01.2022
Auf dem Plateau de Vaucluse: Was ist das?
Hoch über dem kleinen, provenzalischen Dorf Rustrel, mit Blick auf die gegenüberliegenden Ockerfelsen, befindet sich dieser Kegel mit etwa acht Metern Durchmesser und fünf Metern Höhe. Diese Kapsel besteht aus dicken Stahlbetonwänden mit einer Stahlabschirmung, und schützt so die innenliegenden Empfangsantennen vor nuklearen Angriffen.
Das ganze war Teil der strategischen Raketenbasis auf dem Plateau d´Albion, welche von 1971 bis 1996 im Rahmen des Nato-Abkommens in Betrieb war. 600 Meter darunter, tief im Berg gelegen, befand sich einer von zwei Abschuß-Kontrollposten (PCT1), welcher über eine ähnlich geschützte Antenne auf dem Mont Ventoux direkt mit dem Élysée-Palast in Paris verbunden war.
Heute beherbergt dieses Tunnelsystem aufgrund seiner geräuscharmen Umgebung (seismisch, anthropogen und elektromagnetisch) eine interdisziplinäre Plattform für Forschung und Entwicklung, sowie wissenschaftliche und technologische Innovation. Das inzwischen international bekannte Laboratoire Souterrain à Bas Bruit (LSBB).
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 10:25 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
03.12.2021
P A U S E
Letztens wurde ich gefragt, warum wir unser Ferienhaus La Rostane nicht auch im Winter vermieten?
Tja, das hat verschiedene Gründe. Ein Grund ist wohl, dass es schwierig wäre, das Haus auch über den Winter gut auszulasten. Und da wir nicht ständig vor Ort sind, wäre der Aufwand einfach zu groß. Wenn wir Weihnachten und Neujahr in La Rostane verbringen, dann wohnen wir selbst in der Ferienwohnung im Erdgeschoß. Die lässt sich einfach besser heizen, als unsere 120 Quadratmeter große Privatwohnung im Obergeschoß. Wir haben es schon erlebt, dass es bei unserer Ankunft im Winter nur drei Grad im Haus hatte…
Zum anderen tut es aber auch ganz gut, mal etwas Ruhe einkehren zu lassen. Im November, wenn alles winterfest gemacht wird, kommt die Zeit der Entschleunigung. Wir blicken zurück, freuen uns an den Erinnerungen der vergangenen Saison, blättern im Gästebuch mit den vielen schönen Einträgen, und genießen die Stille und Ruhe, welche sich über das Plateau legt. Einfach mal Innehalten.
Und dann im Februar oder März, wenn die Tage wieder länger werden, kann man die Energie des Aufbruchs regelrecht spüren. Die Vorfreude auf neue und alt bekannte Feriengäste, die letzten Renovierungsarbeiten werden fertiggestellt, die Jahresplanung steht, alles ist bereit. Ein schönes Gefühl nach dem Winter, wenn sich unser Haus wieder mit Leben füllt. Und genau dieses Gefühl würden wir vermissen, wenn wir wie im Hamsterrad und ohne Pause jede kleine Lücke im Belegungskalender schließen müssten. Nur dafür, dass sich der Aufwand auch rechnet…? Nein.
Deshalb: einfach mal Pause machen 😉
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 11:21 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
22.10.2021
Alles gut gegangen… die Lichter sind noch an 😅
Wir haben seit letzter Woche einen neuen Stromanbieter im Ferienhaus La Rostane. Warum das denn?
Nachdem wir mehrmals vergeblich versucht haben, bei EDF (der Hauptversorger in Frankreich) von Atomstrom auf einen grünen Tarif umzustellen, sind wir vor drei Jahren zu E.Leclerc énergies gewechselt, die Energiesparte der Supermarktkette. Alles super, grüner, nachhaltiger Strom aus Frankreich. Leider hat sich Leclerc zum 15. Oktober vom Strommarkt zurückgezogen 😟
Somit haben wir erneut einen passenden Anbieter gesucht… und gefunden. Jetzt wird unser Ferienhaus La Rostane mit 98% Strom aus Photovoltaik, und 2% aus Wasserkraft versorgt. Zusätzlich unterstützen wir mit dem neuen Tarif bei Électricité de Provence kleinere, regionale Stromerzeuger in unserer Region 😀
Und warum haben manche Photovoltaik-Parks einen Wachturm, wie auf dem Foto zu sehen ist? Von Ende der sechziger Jahre bis 1998 wurden bei uns auf dem Plateau 18 Abschußsilos für ballistische Raketen der französischen Luftstreitkräfte betrieben. Die Stationen sind seit mehr als 20 Jahren alle geschlossen und die Raketen abtransportiert. Die Infrastruktur der ehemaligen Standorte eignet sich allerdings perfekt zur Installation von Solarparks. Ebenes Gelände, komplett umzäunt, Starkstromkabel… und natürlich 300 Tage Sonne im Jahr ☀️☀️☀️
Davon profitieren nicht nur unsere Feriengäste, sondern auch die Menschen in unserer Region. Die meisten Anlagen werden nämlich als Genossenschaften mit Bürgerbeteiligung geführt 👍
Hier nachhaltigen Urlaub machen: www.la-rostane.de
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 08:58 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
21.10.2021
💜 Provence-Foto der Woche 💜
☀️ Erinnerung an letzten Sommer ☀️
Hier Urlaub machen: Ferienhaus La Rostane
Dieser Beitrag wurde erstellt von Ferienhaus La Rostane - 12:51 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
15.10.2021
WO ist das HERZ der PROVENCE ?
Man liest immer wieder vom Herzen der Provence. Aber: wo ist denn das Herz der Provence überhaupt? Ich bin mal auf die Suche gegangen… 🧐
Manche schreiben, Aix-en-Provence sei das Herz der Provence, ja, sogar das Herz Frankreichs. Manche werben für ihr Ferienhaus in St-Rémy-de-Provence mit einer Lage im Herzen der Provence, andere sehen ihr Ferienhaus zwischen Sault und Mont Ventoux eben dort. Sogar im Hinterland von Saint-Tropez liest man vom Herzen der Provence, das ist meineserachtens allerdings etwas weit hergeholt… 🤔
Jean Giono und Pierre Magnan beschrieben das “wilde Herz der Provence” bereits vor mehr als 70 Jahren in der Region zwischen Sault, Sisteron und Manosque. Die meisten Berichte ordnen allerdings den Luberon, genauer den östlichen Luberon, als das Herz der Provence ein. Die Ockerbrüche von Rustrel und Roussillon, Städte und Dörfer wie Apt, Bonnieux oder Gordes sollen demnach im Herzen der Provence liegen 😎
Gar nicht so einfach. Am besten gefällt mir natürlich die Beschreibung von Thomas Kötting (France Naturell): „Zwischen dem 1.912 m hohen Mont Ventoux im Norden und dem Luberon im Süden befindet sich die wild-romantische Berglandschaft des Vaucluse. Hier ist alles noch sehr ursprünglich und von der herrlichen Natur geprägt. Für uns liegt hier das Herz der Provence…“ 🥰
Ich denke, man findet das Herz der Provence dort, wo man für sich die Provence mit allen Sinnen am besten genießen kann. Dort, wo man zu einhundert Prozent provenzalische Lebensart, den unbeschreiblichen Duft der endlosen Lavendelfelder, das bunte Treiben auf den traditionellen Wochenmärkten, einsame Wanderwege in herrlicher Natur, Radtouren bis hoch hinauf zum Mont Ventoux, historische Dörfer und Städte und so vieles, vieles mehr erleben darf. Ich für mich habe diesen Ort gefunden: unser Ferienhaus La Rostane… Sport, Natur & Kultur IM HERZEN DER PROVENCE 😍
Hier Urlaub machen: www.la-rostane.de
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 09:15 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
01.10.2021
Auf dem Berg, da sind alle gleich… 🤔
Auf dem Berg, da sieht niemand, welches Auto ich fahre, in welchem Haus ich wohne, was für einen Job ich habe, ob ich Millionär bin oder nicht, am Berg… da zählt nur eins:
Alle sind gleich. Alle müssen die gleichen Strapazen auf sich nehmen, alle haben das gleiche Ziel, alle freuen sich, dann endlich oben zu sein, die Stille und den Augenblick zu genießen.
Alle sind gleich, natürlich nur dort, wo es keine Seilbahnen gibt… 😎
Deshalb liebe ich ❤️ Wandern in der Provence ❤️
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 10:29 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
19.09.2021
Mit der Bahn in die Provence? Warum nicht?
Immer wieder reisen Gäste von unserem Ferienhaus La Rostane mit dem Flugzeug nach Marseille, um von dort per Leihwagen zu uns auf das gut 120 Kilometer entfernte Lavendelplateau zu kommen 🤔
Dabei gibt es eine komfortable und umweltfreundliche Alternative: Mit dem 300 km/h-TGV direkt von Frankfurt nach Avignon, mit Zwischenstopps beispielsweise in Mannheim und Straßburg. Und das ganze ab 39 Euro pro Person. Und ab kommenden Jahr bietet die österreichische Bundesbahn auch wieder ein Nachtzugnetz mit modernen Schlafwagenwaggons von Deutschland nach Frankreich an 🍷🥱😴😃
Von Avignon aus sind es dann per Leihwagen 75 Kilometer zu uns. Oder mit dem Bus nach Apt, und abends per Schulbus rauf aufs Plateau… für ÖPNV-Enthusiasten ein absolutes Erlebnis. Dazu ein sehr preisgünstiges, denn jede Busfahrt im Vaucluse kostet maximal 2,60 Euro pro Strecke. Schade, dass es sowas nicht in Deutschland gibt…
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 11:03 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
07.05.2021
Covid19: keine Angst vor hohen Inzidenzzahlen
Ich werde immer wieder gefragt, warum die Covid-Inzidenz in Frankreich um so viel höher ist als in Deutschland 😬
Eine plausible Antwort ist sicherlich, dass in Frankreich wesentlich mehr getestet wird als in Deutschland, und zwar fast dreimal so viel je 1.000 Einwohner. Und wo viel gehobelt wird, fallen nunmal auch mehr Späne 😉
Das liegt sicherlich auch daran, dass alle Tests, egal ob PCR-Labortest oder Antigen-Schnelltest, kostenlos sind. Selbst für Ausländer, darüber habe ich ja vorletzte Woche berichtet. Und es gibt auch in ländlichen Regionen viele regionale Labors, auch die Apotheken ermöglichen gebührenfreie Antigen-Schnelltests. In Deutschland kosten diese freiwilligen Tests bis zu 150 Euro, kein Wunder, dass da weniger Bereitschaft zu finden ist 🥱
Auch die Positivrate der Testergebnisse ist in Deutschland um gut 13 Prozent höher. Das wiederum deutet auf viele “versteckte” Infizierte hin, welche in Frankreich eher identifiziert werden. Dieses verzerrte Bild der Lage findet in den Berechnungen des RKI leider keine Berücksichtigung 🥳
Fazit: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast 😎
Beitrag in der FAZ
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 10:09 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
12.02.2021
Promis in der Provence?
Ja, die gibt es. Wen wundert das, ist doch die Provence landschaftlich und kulturell so vielfältig wie kaum eine andere Region in Europa. Und natürlich das Klima, bei 300 Sonnentagen im Jahr lässt es sich hier gut aushalten. Aber wo sind sie denn, die promimenten Persönlichkeiten dieser Welt?
Also, aus meiner Sicht muß man erst mal unterscheiden zwischen Promis, die auch privat gerne im Rampenlicht stehen, und denen, die lieber zurückgezogen und unerkannt ein ‘normales Leben’ führen wollen. Die einen lieben es offenbar, Neuigkeiten über ihr Privatleben in der Boulevardpresse zu lesen, während sich die anderen genau das Gegenteil wünschen. Interessanterweise gibt es für diese beiden Promitypen in der Provence eine natürliche Grenze: den Luberon.
Klar, an der Côte d’Azur tummelt sich die High Society, das war gefühlt schon immer so. Aber immer mehr Promis zieht es auch ins Hinterland, in die Berge, in die Natur… solange das ganze nicht zu weit weg ist von Nizza, Cannes und Monaco. Weil so ein bisschen Rampenlicht braucht es schon, in der Welt des Glitzers. Ein gutes Beispiel sind ‘Brangelina’, die haben es sogar aus einem kleinen provenzalischen Dorf geschafft, die private Marketingmaschinerie auf Hochtouren am Laufen zu halten.
Und dann, 40 km nörlich von Marseille, verläuft diese Grenze. Wie ein natürlicher Schutzwall gegen Paparazzi erhebt sich der Luberon zwischen Avignon und Forcalquier. Ja, nördlich des Luberon ticken die Uhren anders. Vielleicht einer der Gründe, warum es auch hier einen Teil der Prominenz aus Film, Wirtschaft und Politik hinzieht. Jene, welche das Rampenlicht nicht, oder vielleicht auch nicht mehr brauchen. Darüber wird auch nicht viel gesprochen, für viele ist es normal, einen prominenten Nachbarn zu haben.
So gibt es in unserer Region einen Pferdezüchter, der schon mit dem Wolf getanzt hat, die deutsche Exfrau des Aga Khan betreibt hier ebenfalls ein größeres Gehöft. Die Schwiegertochter von Picasso war meine Nachbarin, und nicht zu vergessen: Das britische Königshaus. Ich erinnere mich immer wieder, vor gut fünfzehn Jahren, als ich beim Bäcker im Dorf war. Plötzlich kam ein offener Geländewagen um die Ecke gebraust mit vier jungen, fröhlichen Leuten. Die Prinzen Harry und William waren zum Urlaub auf dem Landsitz von Lord Snowden, Sohn von Prinzessin Margaret.
Ein paar Jahre später, im Sommer 2012, wurde genau dieses Schlösschen weltbekannt. William und Kate hatten dort ihren Urlaub verbracht, und einem Paparazzo ist es tatsächlich gelungen, aus einem Kilometer Entfernung Oben-ohne-Bilder von Kate beim Sonnenbaden am Pool zu schießen. Die heile Welt unserer Region war erstmal zerstört. Zum Glück blieb es bei dieser einmaligen Aktion, seitdem sind mir zumindest keine gleichgearteten Vorfälle bekannt. Das mag daran liegen, daß zwar sehr viele Leute genau wissen, von wo aus die Fotos gemacht wurden, aber keiner erzählt es weiter. Ich auch nicht…
Zu erwähnen ist natürlich auch die Stadt Apt. Der samstägliche Wochenmarkt ist überregional bekannt, und im Sommer geradezu überlaufen. Dennoch der perfekte Ort, als Promi unerkannt im Café zu sitzen und das bunte Treiben zu beobachten. Sicherlich ist Peter Mayle hier für seine Romane inspiriert worden, welche in den neunziger Jahren maßgeblich zum Provence-Boom beigetragen haben. Leben und leben lassen… das ist das Motto. Vielleicht hat sich der Musiker genau hier an den Refrain seines Hits ‘Lass uns leben’ erinnert, als er gemütlich und unerkannt in der Bar saß. So wie ich… 😎
Foto: Picasso-Schloß Vauvenargues
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 11:14 @ Urlaub in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
07.02.2021
Shoppen auf dem Weg in die Provence
Auf meinen Fahrten in die Provence gibt es einen obligatorischen Zwischenstopp: beim Cabanon mit dem Verkaufsautomaten 😋🤩😘😎
An der Hauptverbindungsstraße zwischen Grenoble und Sisteron, in der Nähe von Serres, hat ein Biobauer 2014 einen vollautomatischen Verkaufsraum eingerichtet. Hier bekommt man von 15-20 regionalen Produzenten lokale und hochwertige Produkte, direkt vom Hof. Einfach am Automaten die gewünschten Produkte wie Eier, Geflügel, Gemüse, Obst, Fleisch, Wurst, Honig, Marmelade oder frisches Brot auswählen, mit Karte bezahlen, und die gewählten Fächer öffnen sich nacheinander.
116 solcher ‘Schließfächer’ gibt es, davon 28 klimatisiert. Der große Vorteil ist, daß man sich hier an sieben Tagen, rund um die Uhr, mit regionalen Qualitätsprodukten versorgen kann. Im Vorbeifahren sozusagen, und damit zudem auch diese wirtschaftlich eher schwache Region nachhaltig unterstützt. Die Initiative wird gefördert vom Naturpark Baronnies Provençales. Ich finde, ein zukunftsweisendes Projekt ❤️
Dieser Beitrag wurde erstellt von Christian Srock - 05:42 @ Urlaub in der Provence, Ferienhaus La Rostane, Geschichten aus der Provence
10.01.2021
Winter in der Provence
Heute Früh aus dem Fenster geschaut 🥱😴🤓
Und dann: nix wie raus ins Winter-Wander-Land
Christian Srock - 15:57 @ Urlaub in der Provence, Wandern in der Provence, Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
19.12.2020
❤️ Meine Provencegeschichte - Teil 1 ❤️
8.290 Tage Provence (Stand: 19. Dezember 2020)
Ich werde immer wieder gefragt, wie ich denn überhaupt in die Provence kam. Meine Antwort: Mit dem Auto 😉, und zwar genau heute vor 8.290 Tagen oder round about vor knapp dreiundzwanzig Jahren. Es war im Februar 1998, da lernte ich in München eine Frau kennen. Sie erzählte, ihre Eltern würden seit mehreren Jahren in der Provence leben. So kam es, daß wir am Karfreitag 1998 mit dem Auto ohne Dach Richtung Süden fuhren, damit ich mir das mal für vier Tage anschauen konnte.
Ich hatte gar keinen Plan von der Provence, wußte nur, daß es dort die tiefste Schlucht Europas gibt, die Gorges du Verdon. Und guten Wein, den durfte ich schon im Vorfeld ausgiebig testen bei der Frau, ok, nennen wir sie einfach mal Caroline. Ich hatte schon einiges von der Welt gesehen, damals, mit meinen 28 Jahren. Das Atlasgebirge und die Königsstädte von Marokko, das Hinterland von der tunesischen Küste an der algerischen Grenze, Ägypten rauf und runter, Sri Lanka, Mallorca, Griechenland, und, und, und…
Und dann kam ich in die Provence. Für nur vier Tage. Das hat gereicht, um mich in den Bann dieses traumhaften Landstrichs zu ziehen. Und ich bin geblieben, bis heute…
-> Teil 2
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Christian Srock - 10:22 @ Geschichten aus der Provence | Kommentar hinzufügen
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